Parque Eduardo VII

Lissabon, die faszinierende Hauptstadt Portugals, bietet ihren Besuchern eine Mischung aus historischem Charme, pulsierendem Leben und atemberaubenden Sehenswürdigkeiten. Eines dieser Highlights ist der Parque Eduardo VII, der größte Park im Zentrum von Lissabon.

Ein wenig Geschichte

Der Parque Eduardo VII, zuvor als Parque da Liberdade bekannt, ist nicht nur ein Ort der Ruhe und Entspannung, sondern hat auch eine reiche Geschichte zu erzählen. Er wurde 1903 zu Ehren von König Eduardo VII von England benannt, der Lissabon im Vorjahr besuchte, um die Allianz zwischen Portugal und Großbritannien zu stärken. Ursprünglich sollte der Park als grüne Verlängerung der berühmten Avenida da Liberdade dienen. Diese Prachtstraße selbst wurde 1882 eröffnet und ersetzte den Passeio Público, einen beliebten öffentlichen Spazierweg des 19. Jahrhunderts. Der Park, so wie wir ihn heute kennen, wurde in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts geschaffen und erstreckt sich über beeindruckende 25 Hektar. Seine heutige Gestalt verdankt er dem Architekten Francisco Keil do Amaral, der das Design 1942 entwarf.

Der Park im Detail

Beim Betreten des Parque Eduardo VII fällt sofort die weite, grasbedeckte Fläche in der Mitte ins Auge, die von typisch portugiesischen Gehwegen umsäumt wird. Diese Wege teilen den Park in zwei grüne, bewaldete Zonen. Ein besonderes Highlight des Parks ist die Estufa Fria (Kühlgewächshaus). Einst eine Basalt-Steinbruchstelle, beherbergt diese jetzt eine Vielzahl exotischer Pflanzen, Bäche, Wasserfälle und Pfade, die den Besucher in eine andere Welt entführen. Fuchsien, blühende Sträucher und Bananenstauden wetteifern hier um die Aufmerksamkeit des Besuchers. Das angrenzende Estufa Quente (Warmgewächshaus) bietet eine üppige Vegetation, Seen, Kaktusarten und tropische Vögel.

Für Familien mit Kindern gibt es in der Nähe der Gewächshäuser einen Spielplatz, der wie ein Galeonenschiff geformt ist. Ein See mit großen Karpfen lädt zum Verweilen ein. Ein weiteres Highlight ist das Pavilhão Carlos Lopes auf der Ostseite des Parks. Diese Struktur wurde ursprünglich für die Internationale Ausstellung von Rio de Janeiro im Jahr 1922 verwendet und später nach dem Gewinner des olympischen Marathons von 1984, Carlos Lopes, benannt.

Ganz oben im nördlichen Teil des Parks befindet sich eine Aussichtsplattform, von der aus man einen atemberaubenden Blick über Lissabon hat. Hier wurde auch das Monumento ao 25 de Abril errichtet, ein Denkmal, das an die Nelkenrevolution erinnert. Es wurde 1997 vom Künstler João Cutileiro entworfen und löste wegen seiner phallischen Form heftige Diskussionen aus. In der Nähe befindet sich der Jardim Amália Rodrigues, ein Garten, der der berühmten Fado-Sängerin Amália Rodrigues gewidmet ist.

Für Literaturliebhaber sei noch erwähnt, dass im Parque Eduardo VII jährlich die Feira do Livro de Lisboa (Lissaboner Buchmesse) stattfindet.

Fazit

Der Parque Eduardo VII ist mehr als nur eine grüne Oase inmitten der hektischen Hauptstadt Portugals. Es ist ein Ort, der Geschichte, Kunst, Kultur und Natur miteinander verbindet.