Kathedrale von Lissabon

Wenn man durch die Straßen Lissabons schlendert, kann man nicht umhin, die beeindruckende Kathedrale von Lissabon, auch bekannt als Sé de Lisboa, zu bemerken. Dieses architektonische Juwel erzählt Geschichten aus verschiedenen Jahrhunderten und bietet Besuchern einen Einblick in die reiche Geschichte und Kultur der portugiesischen Hauptstadt.

Ein Blick auf die Geschichte

Die Kathedrale von Lissabon, offiziell als Sé Patriarcal de Lisboa oder Catedral de Santa Maria Maior bekannt, steht stolz in der Stadt, seit sie im 12. Jahrhundert gegründet wurde. Dies geschah nach der Befreiung der Stadt von den Mauren durch König D. Afonso Henriques. Das heute sichtbare Gebäude ist eine harmonische Verschmelzung verschiedener architektonischer Stile, darunter Romanik, Gotik und Barock.

Historisch gesehen hat Lissabon bereits seit dem 4. Jahrhundert einen Bischofssitz, und trotz der maurischen Herrschaft blieb die christliche Gemeinschaft in und um die Stadt herum bestehen. Die heutige Kathedrale steht mutmaßlich auf dem Gelände einer ehemaligen Moschee.

Ein bedeutendes Ereignis in der Geschichte der Kathedrale war die Ankunft der Reliquien von São Vicente de Saragoça, die König Afonso Henriques aus dem Algarve nach Lissabon brachte. Sie wurden in der Kathedrale aufbewahrt und ziehen seitdem Pilger und Besucher an.

Architektonische Entwicklungen

Die ursprüngliche Kathedrale im romanischen Stil wurde in den Jahren nach 1147 erbaut und im frühen 13. Jahrhundert fertiggestellt. Diese Bauphase wurde maßgeblich durch den Architekten Mestre Roberto beeinflusst, der vermutlich normannischer Herkunft war.

Während des Mittelalters, zwischen dem 13. und 14. Jahrhundert, wurde der gotische Kreuzgang hinzugefügt, ein prächtiges architektonisches Merkmal der Kathedrale. Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Kathedrale jedoch immer wieder von Naturkatastrophen, insbesondere Erdbeben, heimgesucht. Diese Katastrophen und die anschließenden Renovierungen führten dazu, dass die Kathedrale mehrere Stilrichtungen in sich vereint.

Im 16. Jahrhundert wurden die Türme mit Pinakeln verziert und der Kreuzturm hatte drei Stockwerke. Doch im Laufe der Jahrhunderte wurden diese und viele andere Merkmale der Kathedrale verändert oder durch neuere ersetzt.

Ein einschneidendes Ereignis in der Geschichte der Kathedrale war das große Erdbeben von 1755. Es zerstörte viele Teile des Gebäudes, darunter die Südtür und den Kreuzgang. In den folgenden Jahrzehnten wurde die Kathedrale mehrfach renoviert und umgestaltet.

Die Kathedrale heute

Heute ist die Kathedrale von Lissabon ein beeindruckendes Zeugnis der Geschichte und des kulturellen Erbes der Stadt. Mit ihrer Mischung aus architektonischen Stilen dient sie als religiöser Mittelpunkt und als Sehenswürdigkeit für Touristen.

Die Kathedrale befindet sich im Besitz des portugiesischen Staates und hat sowohl religiöse Funktionen – als Kathedrale und Pfarrkirche – als auch touristische Funktionen.

Fazit

Für Besucher Lissabons ist die Kathedrale von Lissabon ein Muss. Nicht nur wegen ihrer beeindruckenden Architektur, sondern auch wegen ihrer tief verwurzelten Geschichte und ihrer Bedeutung für die Stadt. Wenn Du durch die Türen dieser historischen Stätte trittst, betrittst Du nicht nur ein Gebäude, sondern auch eine Zeitkapsel, die Geschichten aus verschiedenen Jahrhunderten erzählt.