Castelo de Saô Jorge

Wenn du durch die historischen Gassen Lissabons schlenderst und nach einer Sehenswürdigkeit suchst, die sowohl architektonische Schönheit als auch kulturelle Tiefe bietet, führt dich dein Weg unweigerlich zum Castelo de São Jorge. Der majestätische Bau thront über der Stadt und bietet eine einzigartige Gelegenheit, in die reiche Geschichte Portugals einzutauchen.

Lage und allgemeine Fakten

Das Castelo de São Jorge, früher als Paço de Alcáçova bekannt, befindet sich im Stadtteil Santa Maria Maior (Castelo) von Lissabon. Ursprünglich als militärische Festung erbaut, gehört es heute dem portugiesischen Staat und dient als Monument. Der beeindruckende Ausblick vom Castelo auf die Stadt und die Mündung des Tejo ist allein schon einen Besuch wert.

In den vergangenen Jahren hat das Castelo an Popularität gewonnen, insbesondere unter ausländischen Touristen. Tatsächlich überschritt die Anzahl der Besucher 2014 die 1,2 Millionen – ein Anstieg von 17,6 % gegenüber dem Vorjahr. Für den Eintritt musst Du rund 10 € zahlen, aber Kinder bis 12 Jahre kommen kostenlos herein und Jugendliche zwischen 13 und 25 Jahren erhalten einen Rabatt. Das Beste daran: Du kannst so viele Stunden im Schloss verbringen, wie Du möchtest.

Ein Blick in die Vergangenheit

Das Schloss hat viele Veränderungen erlebt. Trotz seines mittelalterlichen Erscheinungsbildes stammt ein Großteil dieser Charakteristik aus Restaurationsarbeiten, die in den 1940er-Jahren durchgeführt wurden. Vor diesen umfangreichen Renovierungen war das Castelo in einem starken Verfall.

Die reiche Geschichte von Castelo de São Jorge

Die Gegend, in der sich das Castelo heute erhebt, war bereits in der Eisenzeit bewohnt. Archäologische Ausgrabungen zeigten, dass hier bereits im 6. Jahrhundert v. Chr. Menschen lebten, unter anderem Phönizier, Griechen und Karthager.

Als die Römer im 2. Jahrhundert v. Chr. die Region eroberten, wurde die Stadt Olisipo genannt. Dieser Ort diente als Operationsbasis für die Auseinandersetzungen gegen die Lusitaner. Mit der Zeit wurde die Stadt von verschiedenen Herrschern erobert, darunter die Sueben, Visigoten und später im 8. Jahrhundert an die Muslime, die sie in Al-Ushbuna oder Lissabona umbenannten.

Während der christlichen Rückeroberung im Mittelalter wechselte die Kontrolle über die Stadt mehrmals zwischen muslimischen und christlichen Herrschern. Ein Höhepunkt dieser Epoche war die Eroberung von Lissabon im Jahr 1147 durch D. Afonso Henriques mit Hilfe von Kreuzfahrern.

Einige Jahrhunderte später, als Lissabon zur Hauptstadt des Königreichs wurde, erlebte das Castelo seine Blütezeit. Es war nicht nur eine Königsresidenz, sondern auch ein Bischofspalast, eine noble Herberge und eine Militärfestung.

Fazit

Das Castelo de São Jorge ist nicht nur ein beeindruckendes architektonisches Meisterwerk, sondern auch ein Symbol für die turbulente und reiche Geschichte Lissabons und Portugals.